Samstag, 10. September 2022

Erste Lesung und das in Elkes Art Salon

 Guten Morgen meine Lieben, 

ich freue mich total. Ich darf endlich wieder lesen und wundervolle Menschen treffen und kennenlernen. 🙏

Ich werde zwar nicht in mein schönes Kleid passen, 😅 aber dann wird sich etwas anderes finden. Ihr wisst doch, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich immer auch eine andere. Das Universum hält nur das Beste für uns bereit.

Also, lasst uns Brücken bauen und die Spaltung vergessen. 💚

Habt ein wundervolles Wochenende. 


Alles Liebe

Eure Tali 🌹



Donnerstag, 8. September 2022

Dämonenfessel ist zurück

 


Ich grüße Euch meine Lieben, 

das Abenteuer geht endlich in die zweite Runde. Dämonenfessel im neuen Glanz.





Nach den großen Problemen mit dem Vertrieb, habe ich nun die 2. Auflage von  Dämonenfessel bei Amazon hochgeladen. 

Hier mal ein Textschnipsel: 


Ein lautes: »Hexe, Hexe!«, hallte von unten zu meiner Zelle hinauf und weckte mich.

- Klack, klack - Steinchen flogen durch die Gitterstäbe in mein Gefängnis. Die Kinder des Ortes sangen: »Hexe, Hexe, du wirst brennen!«

Na, jedenfalls werde ich dann nicht mehr frieren, dachte ich voller Spott und zog den Rock weiter über meine Füße, die von einer vorwitzigen Ratte beschnüffelt wurden.

Der Schlaf erlöste mich abermals von der Angst und der Trauer. Ich träumte etwas Wundervolles. Ich stand an meiner Kate. Alles war mir vertraut. Der süßliche Duft meiner vielen Rosen stieg in meine Nase. Rosen, diese Blumenart rankte in den unterschiedlichsten Farben um mein Häuschen. Es passte zu unserem Namen, Rose. Ich brach eine Blume ab und versank mit geschlossenen Lidern in ihrem vertrauten Duft.

 Ein Windhauch, der meine langen Haare tanzen ließ, weckte mich aus meiner Versunkenheit. Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen. Irritiert blinzelte ich, aber die Person, die da zwei Schritte von mir entfernt stand, verschwand nicht. Meine geliebte Großmutter lächelte mir gütig entgegen. Sie sah genauso aus wie in meinen Erinnerungen.

 »Großmutter Katharina. Bist du ...« Ich trat einen Schritt auf sie zu, doch Großmutter hob die Hand, um mich aufzuhalten. Sie nickte stattdessen.

Stehe ich einem Geist gegenüber? Kann sie deshalb nicht sprechen?

Endlich öffnete sie den Mund. Die Erinnerung an ihre Stimme kehrte zurück. »Ja, holdes Kind. Freyja, ich würde dich gerne in meine Arme schließen, doch ist es mir nimmer vergönnt. Nur meine unsterbliche Seele darf zu dieser Zeit bei dir verweilen.«

»Warum?« Ich verstand es nicht. Sie stand doch vor mir. Weswegen sollte ich sie nicht umarmen können?

Sie sagte, es wäre nur ihre Seele, aber sie sah so leibhaftig aus. Dennoch hörte ich auf die Worte meiner weisen Großmutter.

Das milde Lächeln, welches mir so vertraut war, wich nicht aus ihrem Gesicht. »Lasse dir sagen, dies ist eine magische Stund. In eben diesen Minuten vor 18 Sommern erblicktest du das Licht der Welt. Einzig für diese Stund darf ich dem Reich der Verblichenen den Rücken kehren. Sei gewiss, mein Blick ruht immer auf dir. Nun darf ich dir erscheinen, dir Kunde bringen über den Verbleib deiner Mutter.«

Ich hielt den Atem an. Ein Schauder vertrieb die Wärme, die mich eben noch liebkoste. »Mama. Wo verweilt sie? Was ist ihr widerfahren?«

Sie legte einen Finger auf ihre Lippen. »Lass mich berichten, Freyja, ehe die Zeit verronnen ist.«

Ich nickte, um ihr zu zeigen, dass ich verstand.

Großmutter fuhr fort: »Wir, die Weiber des Geschlechts Rose, entstammen einer uralten magischen Blutlinie. Wir haben nie wider die Regeln gelebt, haben unser Können nur rechtens benutzt. Zum Missfallen der dunklen Seite. Im Verbund waren wir zu stark, sodass sie uns nichts anhaben konnten. Als mein Körper hingerichtet wurde, floh deine Mutter mit dir, jedoch lehrte sie dich nicht die Magie. Alles nur zu deinem Schutz.«

Ich dachte über das Gehörte nach, spürte, wie sich das Zittern meines Leibes verstärkte. Ich schwieg weiter, in der Hoffnung, mehr über Mamas Verschwinden zu erfahren. Tief in mir hatte ich es schon immer gefühlt. Es war einfach da gewesen, und ich hatte es mir nie erklären können. Dieses mächtige Gefühl, dass ich eigentlich etwas konnte und es doch nicht durfte. Das war es also, meine magischen Fähigkeiten. Ich bin tatsächlich eine Hexe!

»Der mächtige Zeratostus, ein Dämon, nahm deine Mutter hinfort in eine andere Welt. Sie hofft dort auf deine Hilfe, Freyja.«

»Aber wie?« Ich hielt es nicht mehr aus, brach mein Schweigen. Wie soll ich diesen Dämon finden?

»Du findest den We ...« Während sie sprach, löste sich die Erscheinung meiner Großmutter in Luft auf und hinterließ nichts als wärmende Sonnenstrahlen.

Was wollte sie mir noch sagen? Doch ich kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, etwas kitzelte mich in meinem Gesicht.

Ich schlug die Augen auf und starrte erschrocken in zwei stecknadelkopfgroße Äuglein. Eine meiner Zellengenossinnen wollte sich wohl erkundigen, ob ich, mittlerweile als Futter dienen konnte. Doch sie erschrak genauso wie ich und suchte bei ihrem Gefährten Schutz.

Was für ein merkwürdiger Traum, besann ich mich.

Die Sonne schickte ihre Strahlen bereits in meine dreckige Kammer, und an der Stelle, wo ein breiter Lichtschein den strohbedeckten Boden küsste, befanden sich zwei goldene Eier.

Das kann doch nicht sein. Ich riss meine Augen weit auf und rieb sie mir, bis sie brannten. Die Eier blieben an ihrer Stelle, verschwanden nicht, also mussten sie Wirklichkeit sein. Auf allen Vieren krabbelte ich zu ihnen, nahm sie behutsam in die Hand. Sie waren kleiner als Hühnereier. Ich erinnerte mich unwillkürlich an den sehnlichsten Wunsch meiner Mutter, dass Blitz und Donner Eier legen sollten. Sie wären mit Gold nicht aufzuwiegen, versicherte sie mir oft. Doch der erhoffte Nachwuchs blieb aus. Jetzt lagen vor mir zwei Eier, die eine ähnliche Farbe wie das Gefieder meiner Vögel aufwiesen. Kann das ein Zufall sein?

Laute Stimmen im Turm kündigten mein baldiges Ende an. Ich ließ beide Eier in meine Schürzentasche gleiten und sah mich kurz darauf Helge und vier anderen Wachleuten gegenüber.

»Die Läuterung ist nah. Komm, Hexe!« Sie rissen mich hoch, banden meine Hände hinter dem Rücken zusammen und legten mir ein Halsband mit einer Leine um den Hals. Helge selbst zerrte mich an dem Strick über den Platz, den jetzt eine johlende, gaffende Meute bevölkerte. Ich spürte die verachtenden Blicke der hier Versammelten. Worte wie »Satansweib« und »Schande für unseren Ort« waren noch das Harmloseste, was auf mich einprasselte.

Helge zog mich den Scheiterhaufen hoch, Holzsplitter bohrten sich in meine Fußsohlen. Mein verhasster Peiniger löste die Leine und meine Handfessel, um sie sofort hinter dem Pfahl zusammenzubinden. Ich hatte noch Glück im Unglück, dass er mich nicht in die dafür vorhergesehenen Eisenmanschetten kettete. Die ganze Zeit schwieg ich beharrlich. Natürlich hätte ich ihn und seine Mitstreiter gerne verflucht, aber ich hatte es nie gelernt. War der Traum mit meiner Großmutter Wirklichkeit? In diesem Moment konnte ich nicht mehr daran glauben. Wahrscheinlich waren es Trugbilder meines eigenen Geistes, um mir die Angst vorm Sterben zu nehmen. Auch den Eiern in meiner Schürze schenkte ich keine weitere Beachtung. Ich glaubte an eine höhere Macht, die alles lenkte, und diese Sünde würde sicherlich ihre Bestrafung finden, das spürte ich.

Der Dorfbüttel hielt noch eine Rede über meine Untaten, die ich nie im Leben begangen hatte. Der Henker stand neben ihm, starrte zu mir hinauf. Ich kannte diese Augen. Ich hatte seiner Frau und seinem Kind das Leben gerettet. Ich fühlte mich so verraten. Sie, die ganzen Dorfbewohner, die hier versammelt waren, taten immer alle so gut zu mir. Alles war erstunken und erlogen. Ich schämte mich für sie, für ihre Masken, die sie so offen zur Schau trugen. Masken der Frömmigkeit und der Keuschheit. Ein Schauder lief mir bei diesen Gedanken den Rücken hinab. Wie kann man nur so verlogen sein?

Der Priester fragte mich: »Freyja Rose, möchtest du unseren allmächtigen Vater um Vergebung deiner Sünden bitten? Willst du um Gnade flehen, damit dir wenigstens das Fegefeuer erspart bleibt und deine Seele ihren Frieden finden wird?«

Trotzig schüttelte ich den Kopf. Die höhere Macht wird es schon richten. Dann zündeten Helge und der Henker gleichzeitig den Scheiterhaufen an. Das trockene Reisig brannte wie Zunder, und die Hitze der auflodernden Holzscheite fraß sich schnell zu mir hinauf. Ich schloss die Augen, um die gierige Meute nicht mehr sehen zu müssen. Sie alle erwarteten meinen Tod. Auch die Müllerin, die ich von einer schweren Krankheit geheilt hatte. Auch sie war hier und verlangte mein grausames Ableben. Ich spürte die Hitze und bereitete mich auf die Schmerzen vor.

Beißender Rauch stieg in Säulen nach oben und nahm mir die Luft zum Atmen. Ich hustete mir fast die Lunge aus dem Leib. Meine Augen brannten und tränten. Die Rauchschwaden wurden immer dichter und nahmen mir die Sicht auf den lauernden Pöbel.

Ein Flattern neben meinem Gesicht ließ mich meinen auf die Brust gesunkenen Kopf anheben. Es waren meine beiden gefiederten Freunde, Blitz und Donner. »Freyja, du musst fliehen!«, zwitscherten sie mir munter entgegen.

Was für ein sinnvoller Vorschlag in Anbetracht meiner momentanen Situation. Aber ich war froh, dass sie das Feuer in meinem Haus überlebt hatten.

»Kunststück, ich bin gefesselt, und die Flammen berühren gleich meine Füße.«

»Halte durch, wir helfen dir.« Sie verschwanden aus meinem Blickfeld, und noch ehe die Flammen mein Fleisch verschlingen konnten, ließ der Druck an meinen Handgelenken nach. Meine Hände waren wieder frei.

Inzwischen hatten sich die beiden kleinen Vögel auf meinen Schultern niedergelassen. Blitz rechts, Donner links, und ich bezweifelte, von diesem brennenden Haufen hinab kommen zu können. Wahrscheinlich werde ich gleich ersticken.

»Und was nun? Ich kann leider nicht fliegen wie ihr«, brachte ich mit krächzender Stimme hervor.

»Nimm eines unserer Eier und stecke es in den Mund. Beeile dich, Freyja!«

Das mussten sie mir nicht zweimal sagen. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren, denn die Flammen schlugen nun schon gegen meine Füße, ließen mich schmerzgequält aufschreien. Hastig griff ich in meine Schürze, fühlte eines der Eier und ließ es in meinem Mund verschwinden. Ich biss zu, als das Feuer stärker nach meinen Füßen griff.

In diesem Moment wusste ich nicht, was mehr schmerzte. Eine nie gekannte Schärfe durchflutete meinen Mund, löste eine Explosion in mir aus. Ich schrie noch lauter, und dann drehte sich auf einmal alles um mich herum. Immer schneller wurde die Rotation. Ich wagte nicht, meine Augen zu öffnen, und klammerte mich an mich selbst.

Als das wilde Drehen endete, öffnete ich meine Lider und blickte geradewegs einem laut brüllenden Unwesen mit zwei großen leuchtenden Augen entgegen. Was ist das? Ich erstarrte, denn das Untier bewegte sich pfeilschnell auf mich zu.

                                                                          

Viel Spaß und gute Unterhaltung mit den fantastischen Abenteuern von Freyja und ihren Freunden, 


Habt einen wundervollen Tag. 

Alles Liebe

Eure Tali 🌹


Vielen Dank für das wundervolle Bild von pixabay. Das andere habe ich geschossen. 😃